Grüezi miteinand!
So, endlich mal wieder was Neues von uns. Dabei fühlt es sich momentan gar nicht so an als wären wir auf Reisen. Nur einfach zum Arbeiten woanders. Ist ja auch irgendwie so. Nichtsdestotrotz versuchen wir in unserer freien Zeit ein bisschen was abenteuerliches zu erleben. Wenn wir nicht zu platt sind. Aber der Reihe nach:
Seit ca. einem Monat arbeiten wir nun in dem Restaurant auf dem Berg Madrisa, hoch oben über dem kleinen Örtchen Klosters Dorf. Es ist eigentlich unnötig das Wort „Dorf“ anzuhängen Dies wird ziemlich schnell ersichtlich wenn man vor Ort ist. Aber umso besser. Unter den wenigen Nachbarn befindet sich nämlich auch eine Herde hübscher schweizer Kühe und Kälber. So mögen wir das doch.
Unsere Bude:
Unser Arbeitsplatz :
Die Arbeit war anfangs für uns wirklich sehr hart. Wir sind angestellt als „Allrounder“ und dachten, dass wir uns sicher gut machen im Hintergrund beim Spülen, Putzen etc. Ziemlich schnell – also am ersten Tag – wurde dann aber deutlich, dass Servicemitarbeiter gefragt sind. Schließlich fällt ja tendenziell jeder Mal aus wegen Omikron. So auch in unseren ersten Arbeitswochen. Und so lernten wir direkt am ersten Tag mit dem sogenannten Orderman Bestellungen aufzunehmen, abzurechnen und mit vollen Tabletts durch die Gegend zu rennen. Am dritten Tag war dann auch schon Silvester und die Bude richtig voll. Ich glaub an dem Tag sind wir nach dem Sprung ins eiskalte Wasser wieder ans Ufer gekrabbelt. Seitdem kann uns fast nichts mehr schocken. Wir haben inzwischen sogar richtig Spaß an der Arbeit (abgesehen vom Aufstehen vor 6 Uhr) und unsere freien Abende verlängern sich minutenweise mit Erhöhung des Fitnesslevels auf der Arbeit.
Uns kam übrigens ziemlich schnell die Erkenntnis: In der Gastro arbeiten ist nicht ohne! Am besten ist man schnell und sicher im Laufen und auch Denken, immer gut gelaunt und bietet sich als A… für alles an. Der Ton kann rauh werden und trotzdem muss man mit einem Lächeln zum nächsten Gast gehen. Gar nicht so einfach manchmal. Aber wir haben schnell verstanden, dass der Ton mit dem Stresspegel steigt und sich (meistens) alle am Ende der Schicht wieder lieb haben. In unserem Team macht es auch wirklich Spaß zu arbeiten und wir sind froh, dass wir zusammen viel lachen können.
Neben der Hürde schnell Bestellungen aufzunehmen und zu liefern, ist eine weitere die Sprache. Schwiitzerdütsch (da fängt es ja schon an) zu verstehen, ist gar nicht so einfach. Es ist auch nicht nur wie ein Dialekt, es sind echt einige Vokabeln die wir lernen mussten und noch müssen. „Stange“ ist ein offenes Bier, „ ein Liber“ ein 5 Franken Stück, ein „Gipfeli“ ist ein Croissant und am Ende des Besuchs verabschieden sich die Leute oftmals mit einem „uf wiederluege“.
Ein bisschen was erlebt haben wir aber auch schon an unseren freien Tagen. Neben Abenteuer Corona haben wir uns im Skilanglauf versucht und müssen das unbedingt noch einmal optimieren. Für den Anfang lief es aber nach einer Übungsphase recht gut. Oder sagen wir ok. Aber ein bisschen ist der Ehrgeiz geweckt.
Und dann waren wir noch Schlittenfahren. Ich hatte bei der Vorstellung, einen Berg hinunterzurasen, richtig Angst. Laura war da ziemlich unerschrocken und nach ein paar Höhenmetern hatten wir dann beide einen riesen Spaß und fuhren gleich mehrmals die 4km Strecke und 590 Höhenmeter runter. So ein bisschen wie bei dem Nintendospiel Mario Kart.
Wenn man die Kurve nicht kriegt, landet man tendenziell in einem Netz. Und auch ansonsten hat es mich nur ein paar Mal vom Schlitten gehauen. Außer ein paar blauen Flecken blieb also nur ein Grinsen im Gesicht. Auch das muss wiederholt werden.
Auf unserem Plan stehen außerdem noch Skifahren, also Abfahrt, und Schneeschuhwandern. Vor dem Skifahren haben wir großen Respekt. Entweder brauchen wir eine Schnupperstunde in einem Skikurs oder einer von den Kollegen muss ran. Außer uns fahren da nämlich glaube ich alle Ski oder Snowboard. Vielleicht ergibt sich da ja was. Es wäre schon schade es nicht einmal ausprobiert zu haben. Wo wir ja gerade mal hier sind.
Nachdem es anfänglich immer ordentlich mit der Schneemenge schwankte und wir oftmals schon wieder das Grün unter dem Weiß entdeckten, schneit es nun seit drei Tagen wie verrückt. Und wir sind aktuell bei rund einem Meter Neuschnee unten im Dorf.
Wir sind sehr gespannt wie es oben auf der Madrisa aussieht. Wegen des Schneefalls inklusive Sturms, waren die Gondeln nämlich geschlossen und wir somit arbeitslos. Morgen wird dann sicher von morgens bis abends Schnee geschüppt.
Beim nächsten Mal erzählen wir dann, wie wir Slalom die schwarze Piste auf Skiern heruntergebrettert sind. Oder auch nicht…
Wir hoffen ihr seid alle gesund und munter!
Uf wiederluege!
Jenny und Laura