Sonntag, 9. August 2020

"Der Spreewald ist auch ein Teil der Weltreise"

Unsere Erwartungen an den Spreewald waren sehr hoch, vermissten wir das Meer doch schon während wir noch darauf blickten.
Wehmütig im Zug sitzend lasen wir Artikel über den Spreewald und googelten Bilder. Na, da muss es doch schön sein, auch ohne Meer. Oder?!

Wir kamen in dem sehr touristischen Lübbenau an und stellten fest, dass es ein recht hübsches wenn auch überlaufenes Örtchen ist. Zu unserer Erheiterung sieht man tatsächlich überall Gurken! Gurkenradweg (Gurke auf dem Rad sitzend auf dem Schild), Gurkengartenzwerge, Gerichte mit Gurken, Gurkendeko, Gurken, Gurken, Gurken. 


An der Touristeninformation belächelte man unsere spontane Anreise. Kein Platz mehr rund um Lübbenau bis Ende August. Welches Datum haben wir eigentlich?

Schließlich empfahl man uns nach Leipe zu gehen, da gäbe es vielleicht noch was. Der direkte und schöne Weg (der Gurkenradweg) sei momentan nur leider gesperrt. Also nochmal kurz rein in Zug und Bus und eine kleine Wanderung bis in den Sonnenuntergang. Trotz gut befahrener Straße schon ein erster, sehr guter Eindruck was auf uns wartet. Viel Wald, viele Felder, viele Fließe (also die kleinen Kanäle und Flüsse auf denen man sich fortbewegt) und einfach sehr viel Ruhe. Wir kamen uns vor, als seien wir das Lauteste in dieser Stille, dabei liefen wir nur vor uns her. 


Eine nette Dame, die uns telefonisch einen Platz für unser Zelt zugesichert hatte, ließ uns in ihrem Garten unser Zelt aufbauen, da alles andere inklusive Rezeption schon dicht war. Umso besser, denn wir hatten einen richtig schönen Platz direkt an einem kleinen Fließ und mit Kater Herbert dazu zum Kuscheln. 


Am nächsten Tag zogen wir, aufgrund von Platzmangel, nach Burg um und fanden dort einen herrlich ruhigen Campingplatz umgeben von Wasser und Vogelgezwitscher. Ich entschied mich meine Freundin Elli zu kontaktieren, gebürtige Spreewälderin, aber eigentlich auch immer in der Welt unterwegs. Was ein Zufall, dass sie gerade vor Ort war und auch Zeit und Lust hatte uns zu sehen! Also war der kommende Tag schon für eine Paddeltour deluxe mit Elli als Ortskundige geritzt. 

Wir liehen uns im Dorf Fahrräder und erkundeten ein wenig die Gegend, fuhren vorbei an friedlich kauenden Kühen mit ihren Kälbchen, an Gruppen von Störchen und links und rechts von uns ganz oft das kühle Nass ruhig fließend. DER Ort um Abzuschalten. 


Der Tag mit Elli war mal wieder einer dieser perfekten Tage. 
Den ganzen Tag auf dem Wasser. Wir haben ordentlich Strecke gemacht, viel Natur erkundet und dabei ein Eisvogelpaar entdeckt, aber auch zum Beispiel das noch sehr traditionelle Dörfchen Lehde vom Wasser aus gesehen. Es gab Bierbowle mit Erdbeeren und Hefeplins (wie Pfannkuchen nur plus Hefe) mit Zimt und Zucker. Wir hatten uns so viel zu erzählen, dass es schon recht traurig war am Abend wieder Tschüss sagen zu müssen. Aber ich bin mir sicher, dass wir Elli wieder begegnen. Wann und wo wird sich sicher ergeben.
Danke Elli für den wunderbaren Tag!


Auf der Tour mit den Fahrrädern zurück zum Campingplatz hatten wir noch eine Begegnung mit einem Fuchs, der sehr entspannt mit unserer Anwesenheit war. Er saß auf einer Wiese keine 20 Meter von uns entfernt und setzte sich erst einmal. Eine zeitlang beobachteten wir uns gegenseitig und schließlich schlenderte er ein Stück weiter, setzte sich unter einen Baum und schaute uns beim Weiterfahren hinterher. 

Am Freitag zogen wir weiter, denn am Wochenende würde der Spreewald sicher noch voller. Und auf dem Wasser war es schon an den Tourispots die Tage zuvor sehr voll.

Über Cottbus ging es mit dem Flixbus nach Görlitz. Wusstet ihr, dass das eine richtig schöne Stadt ist? Also so richtig schön? Wir haben aufgrund von Schlafplatzsuche erst einen Teil gesehen und waren schon sehr angetan.
Einmal über die Neiße sind wir aber auch schon geschlendert und haben polnischen Boden betreten.

Momentan sind wir etwas außerhalb und genießen die Ruhe und trotzen der Hitze bis morgen. Dann sehen wir uns in Görlitz nochmal ein bisschen um, bevor es abends weiter nach Dresden geht.


Wir freuen uns sehr auf weitere Begegnungen, Entdeckungen, Abenteuer und Überraschungen. 

Jenny und Laura


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